Reisebericht von einer nicht alltäglichen Biketour
Verfasser und aktiver Teilnehmer, Markus Steiner
Die Anreise
Es ist soweit. Endlich geht es los mit dem Flieger Richtung USA. Leider ist am Vortag
eine MD11 der Swissair in Küstennähe von Canada abgestürzt. Ich habe ein bisschen ein
flaues Gefühl im Magen. Aber es kann immer etwas passieren oder besser gesagt, ich kann
auch mit dem Auto gegen einen Baum fahren.
Es ist der 4. September 1998. Das Flugzeug startet um 10.00 Uhr. Die freundliche Dame
von der Swissair schenkt mir die Transportkosten für das Bike. Ich muss sagen, alle Leute
bei der Swissair sind recht freundlich.
Mein Flug führt über Los Angeles und dann weiter nach Las Vegas. Flugdauer ca. 12
Stunden. Im Flugzeug treffe ich einen alten Kumpel von der Schule. Gusti mit seiner Freundin
Claudia. Das fängt ja gut an.
Ankunft in LA
Wie immer ist die Zollerklärung für die USA ein Thema. Der Zollbeamte mustert mich
fragwürdig, lässt mich dann aber ohne weiteres Einreisen. Das Gepäck vom Rollband holen
und gleich an der nächsten Ecke wieder aufgeben. Geschafft, nichts verloren. Verabschiede
mich von Gusti und seiner Freundin. Weiterflug mit Delta Airlines nach Las Vegas. Die
Sitze im Flieger sind zum heulen. Sobald jemand grösser als 1.80 m ist, musst du die
tollsten Verrenkungen im Sitzpolster machen. Was solls, kurzer Flug mit einem Snack, das
geht gerade noch.
Ankunft in Las Vegas
Problemloser Flug mit Delta. Gehe zum Förderband, um meine Gepäckstücke zu holen.
Perfektes Timing. Ein Typ kommt auf mich zu. Er hat ein gefaltetes A4 Blatt in der Hand
mit meinem Namen drauf. Es ist Kurt, der mich mit einem Lachen auf den Lippen begrüsst
und mich über den Flug ausquetscht. Hoffentlich hat das verschmitzt lachen nichts zu
bedeuten.
Das Gepäck hat die Reise unbeschadet überstanden. Wir verladen in den Van, der uns
auf der ganzen Reise mehr oder wenige begleiten wird. Dann gehen wir einen trinken (kein
Bier, wie ihr alle denkt) und Kurt erzählt mir, dass ich der erste bin, den er abholt.
Die nächsten, die ankommen sollten sind Jürg und Monika. Wir warten ca. eine Stunde, und
dann sind auch diese zwei da. Alles verladen und rein nach Las Vegas, Zimmer im Motel 6
beziehen.
Die Teilnehmer
Nach ein paar Mißverständnissen und Umwegen sind am späteren Abend die ganze Gruppe
komplett.
Es sind dies, Ladies first: Monika, Jürg, Bruno, Reto, Michi, Kurt der Guide und meine
Wenigkeit. Der Big Boss Mike wird später noch dazustossen. Jeder hat an diesem Abend
etwas zu erzählen und es wird bereits gefachsimpelt über biken, Trainingskilometer usw.
Las Vegas
Diese Stadt schläft nie. Die Leute die hierherkommen sind schon ein bisschen crazy. Es
wird den lieben langen Tag gespielt und gewettet. Es wartet aber noch ein anderes
Zückerchen auf uns. Wir beschliessen die Achterbahn im Hotel New York New York
kennenzulernen. Diese Bahn hat es wirklich in sich. Super Loopings und schnelle Ecken. Der
Magen muss was aushalten. Zum Glück sind wir in dieser Beziehung sattelfest. Die nächst
Attraktion ist der Big Shot. Auf dem höchsten Turm in Las Vegas befindet sich eine Art
Abschussrampe mit Sitzen. Alle machen mit und sind total begeistert. Diese Bahn unbedingt
bei Nacht ausprobieren. Die Sicht und der Rausch der Tiefe ist genial. Aber warum sind wir
überhaupt hier ? Ach ja, wir wollten biken gehen irgendwo in der Wildnis. Nicht zu
vergessen ist das bombastische Frühstück in den Hotels von Las Vegas. Nach dem Motto,
all you can eat oder besser friss dich zu Tode.
Erste Ausfahrt mit Bike
Es ist soweit. Die Räder werden ausgepackt und montiert. In der Nähe von Las Vegas
gibts einen netten Hügel, den wir heute erkunden wollen. Alle bestaunen das Bike
von Jürg. (Dieses Ding wird uns noch Kopfzerbrechen machen!!!) Die ganze Gruppe wird in
den Van verfrachtet und ab gehts zu den Hügeln. Lockeres einrollen ist angesagt.
Komisches Gefühl auf dem Bike zu sitzen, und diese Temperaturen. Wahrscheinlich habe ich
den Flug noch nicht ganz verdaut. Alle scheinen gute Kondition zu besitzen und fahren
locker den Hügel hinauf, besser die Bodenwelle. Bei der Rückfahrt beginnen sich
Regenwolken zu bilden und im hinteren Teil der Hügelkette setzt bereits der Regen ein.
Wir fahren zum Van zurück. Ein Teil der Gruppe beschliesst, nach Las Vegas mit dem Rad
zurückzufahren ( Motto: gib Gummi ). Kurt und Monika fahren den Loop noch zu ende, haben
aber Glück, dass sie nicht im Regen steckenbleiben. Bruno, Michi und ich machen noch
einen Abstecher in ein Velogeschäft und shoppen ein bisschen, nice shirt Bruno !Am Abend
treffen wir dann auch Mike, der die Biketouren mit uns fahren wird.
Fahrt nach Brian Head / Utah
Am Morgen gehts mit dem Van los. Man lernt sich besser kennen und schwatzt ein
bisschen oder erzählt komische Geschichten ( du bist nicht gemeint Jürg ). In Brian Head
angekommen satteln wir die Bikes. Es geht auf eine schöne Runde mit auf uns Abs. Die
erste Schlauchpanne bei Michi. Ein Teil der Gruppe fährt weiter und der Rest repariert (
danke für das Bier Michi ). Das Wetter scheint noch mitzuspielen aber für morgen schauts
schlecht aus. Egal, die schöne Abfahrt und ein schöner Jump über ein Spalte macht
doppelt Spass.
Zweiter Tag in Brian Head
Die meisten machen sich heute auf den Weg, die Downhillstrecke mit Single Trail
abzufahren. Ich beschliesse, mich ein wenig dem Waschsalon zu widmen und dann aufs Bike zu
schwingen. Fahre zur Passhöhe hoch und mache ein paar Abstecher auf die gestrigen
Singletrails. Das Wetter macht weiterhin nicht so recht mit. Auf einem Trail kommen mir
plötzlich zwei Fahrzeuge hinterher. Ich steige ab und mache eine kurze Pause. Die Jeeps
machen neben mir halt und eine Horde Kinder steigen aus und ihre Eltern im Tarnanzug. Ich
mache ihnen klar, dass Mountainbiker nicht geschossen oder gefangen werden dürfen. Die
Kids hingegen fragen mich aus , was ich für Sprachen behersche. Als ich swiss-german
sage, fragt mich einer, ich soll auf schwedisch von eins bis zehn zählen. Ich denke für
mich, dass diese Kids ein IQ eines Wasserglases haben, nehme es ihnen aber nicht übel.
Die ganze Truppe fährt weiter. Aus gesundheitlichen Gründen breche ich meine Fahrt auf
diesem Trail ab und fahre zurück ins Hotel.
Michi und Jürg sind auch schon da. Am späten Abend ist die ganze Truppe komplett
obwohl anscheinend ein Kommunikationsmanko ( tolles Wort ) bestand. Der Shuttle, zurück
vom Downhill hat die Biker verpasst und so mussten diese den Aufstieg selber
"trampen". Bruno hat sich so verausgabt, dass er nicht recht essen mag.
Cedar Breaks Park / Virgin River Trail
Ein neuer Tag. Es geht rauf zum Brian Head Pass mit einer Abfahrt auf bestem Asphalt.
Ein kurzer Mittagslunch und dann gehts richtig schön ab. Leider habe ich hierzu
keine Fotos, dass hätte sich aber bestimmt gelohnt. Ein richtig schöner Trail mit allem
was so dazugehört. Bunny Hops und technisch einwandfrei zu fahrenden Abhängen. So macht
biken Spass und das Wetter ist richtig top. Nicht zu heiss und nicht zu kalt. Am Ende der
Strecke erwischen wir aber trotzdem noch ein paar Regentropfen. Macht nichts, denn das Hot
Tub auf der Ranch entschädigt wieder für alles. Toll auch das wärmende Feuer im Zimmer.
Echt scharf auch war das Nachtessen in diesem komischen Lokal, wo eine Miniaturlok hin und
her fährt über den Köpfen der Gäste. Schweizerische Gemütlichkeit oder eher bayrisch,
es kann wohl keiner recht beantworten.
Michi bekommt hier sein erstes T-Bone Steak ( leider hat es nicht so geschmeckt, O-Ton
Michi ). Zurück im Zimmer legen wir noch ein bisschen Holz auf und dann ab in die Falle
Schluchtdurchquerung "Narrows"
Ein Top Day soll es heute werden. Ich konnte mir eigentlich nicht so recht vorstellen
was heute auf uns zukommen sollte. Wir fahren mit dem Van zum Einsieg der Schlucht. Besser
gesagt, Kurt hat es versucht. Wie ein richtiger Cowboy, der einen Bronco auf glitschiger,
schlammiger Strasse in der Spur zu halten versucht, reitet er, tschuldigung, fährt er auf
dieser Strasse ( Kurt hat einen Punkt ). Die letzten Meter müssen wir zu Fuss
marschieren, da es schlicht unmöglich ist, mit dem Van die Strasse weiter zu befahren.
Das Wetter ist im Moment noch OK. Dann der Einstieg in die Schlucht. Es geht nun etwa 10
Stunden, bis wir wieder aus dieser Kerbe draußen sein werden. Am Anfang geht eigentlich
alles recht gut. Wir haben noch einigermassen trockene Füsse. Aber wie es sich gehört,
macht jeder ( glaube ich jedenfalls ) Bekanntschaft mit dem Wasser. Als es anfängt zu
regnen, nehmen wir das eigentlich nicht gross wahr. Um tückische Klippen oder morastige
Löcher zu überqueren, bilden Michi, Moni und ich eine Dreier-Seilschaft. Bruno macht den
Vorläufer und checkt die besten Wege, oder was er dafür hält, ab. Als uns wie aus dem
Nichts Menschen ( da gibt es tatsächlich auch noch welche, die dies flussaufwärts
probieren! ) wissen wir, das wir es geschafft haben. In diesem Augenblick kommt uns Kurt
entgegen mit Verpflegung. Kurze Info von ihm, wo der Bus steht und dann nichts wie raus
hier, an den Touris vorbei zum Van um trocken Kleider anzuziehen. Es war wirklich ein Top
Day !!!
Caston Red Canyon
Das Wetter lässt uns anscheinend hängen. Die Wolken sind grau und es macht eigentlich
überhaupt keinen Spass, sich auf den Bock zu schwingen. Egal, da müssen wir durch. Mike,
Michi, Jürg und ich werden heute diese Etappe bestreiten. Bei der Einfahrt in den Canyon
hält das Wetter noch und wir kommen gut voran. Zahllose Flussüberquerungen halten uns
nicht auf, und es macht eigentlich Spass auf diesem Trail. Bis der Regen kam. Die Strasse
ist so aufgeweicht, dass wir nach zehn Metern soviel Dreck am Bike haben, dass die Räder
nicht mehr drehen können. Immer wieder bleiben wir stehen und kratzen den Dreck ab. Das
Tragen der Räder wird unausweichlich. Nicht einmal die Abfahrten kann man fahren, da der
Dreck einfach überall sitzt ( Das habe ich noch nie erlebt, das ich mein YETI bergab
stossen musste !!). Bei Jürg machen sich erste Verschleisserscheinungen am Rad bz. Am
Vorbau bemerkbar. Er trägt es mit Fassung, dass er den schönen Ringle Vorbau mit einem
schweren Steine bearbeiten muss. Der Regen lässt nicht nach, als wir die Strasse
erreichen. Wir heizen nun über den Asphalt und spritzen uns so gegenseitig den Dreck vom
Leib. Doch wir schaffen es, ohne verladen zu müssen zum Treffpunkt. Bei einer Rep Station
für Lastwagen spritzen wir auch den letzten Dreck von den Rädern.
Eigentlich wären wir hier im Bryce Canyon zelten gegangen, aber irgendwie haben wir
keine Lust. Die Tourleitung besorgt uns ein Hotel, damit wir schön duschen können und
ein weiches Bett zum Schlafen haben ( eindeutig ein Punkt für Kurt und Mike) .
Bryce Canyon / Escalante
An diesem Tag wäre eigentlich ein Sonnenaufgang geplant gewesen. Leider konnte man von
dem Farbenspiel überhaupt nichts sehen, da der Regen und die Wolken den Himmel nicht
freigegeben haben. Trotzdem kurven wir zum Fotostop zum Canyon. Anschliessend in den Van
und ab nach Escalante. Als wir da eintreffen, können wir ein nettes Blockhaus ( sieht aus
wie ein Walliser-Spycher ) beziehen. Am Abend ist grillieren angesagt. Michi, unser
"Chef-Heizer" macht ein nettes Feuerchen auf dem Grill und schon bald bruzelt es
auf dem Rost. Wir diskutieren über den gestrigen Tag und klopfen uns eigentlich
gegenseitig auf die Schultern, dass wir dies geschafft haben. Michi und ich kümmern uns
um den Bier-Konsum. Das Budweiser Bier fliesst in Strömen ( Achtung, es waren nur 4 Dosen
!!!). Die Tourleitung witzelt immer ein bisschen darüber, und so fühlen wir uns bald als
Minderheit oder auch als Randgruppe.
Leider kommt am Lagerfeuer wieder die alte Diskussion zum Ausbruch: LSVA, Blocher,
Ausländer usw. Der Schreiber möchte aus diesem Grunde nicht näher darauf eingehen, da
manche Fronten stark verhärtet sind.
Hole in the Rock / Lake Powell
Der Morgen ist trist. Es regnet in Strömen und es ist relativ kalt. Die einzigen zwei
die heute fahren ist Jürg und Mike. Hut ab vor diesen zwei. Wie uns Jürg nachher
berichtet, hat er den ganzen Weg das Problem mit seinem Steuerrohr gehabt. Immer wieder
musste er mit einem Stein den Vorbau bzw. das Rohr in die richtige Position schlagen.
Wir machen uns auf den Weg mit dem Van Richtung Bullfrog, um das Hausboot abzuholen.
Wieder wird im Bus heftig diskutiert. Es geht um die Blessuren die man sich bis jetzt
zugezogen hat ( fühle mal mein Knie, diese Wärme, O-Ton Bruno ). In Bullfrog angekommen,
laden wir unsere Sachen und Lebensmittel auf das Boot. Innert kürzester Zeit sind wir zum
Ablegen bereit, und das Wetter klart auf. Letzter Proviant wird gebunkert (zum Glück gabs
da Bier zu kaufen, gell Michi). Kurt steht nun am Ruder und wir schippern Richtung Hole in
the Rock. Auf dem Sonnendeck ist es angenehm warm und wir reichen uns gegenseitig die
Sonnencreme. Bereits können Michi und ich ein erstes mal auf dem Schiff anstossen ( diese
verdammten Sauspanner). Im Hole angekommen vertäuen wir unser Zuhause am Steinhang. Wir
entschliessen uns, den beiden Jungs entgegenzugehen. Der Aufstieg ist ziemlich hart. Ich
kann es nicht recht glauben, das durch diese Ritze jemand mit einem Planwagen
heruntergekommen sein soll. Doch eine Tafel erinnert daran. Oben angekommen, haben wir
eine schöne Sicht auf den Lake. Doch von unseren zwei Helden keine Spur. Ein Teil von uns
macht sich an den Abstieg, der Rest bleibt oben und hilft den Zwei.
Nach einer Weile kommen sie mit ihren Rädern herunter und sagen uns, dass wir ein
super Tour verpasst hätten. In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die Zeit mit
schwimmen. Beim grillieren geht wieder mal die Post ab. Mike hat Bratwüste gekauft die
soviel Fett in sich haben, das sich selbst entzünden. Dazu kann ich nur sagen: Michi,
zwei Bier und Prost. Doch mit unserer Routine werden auch diese Würste gar.
Geschlafen wird auf dem Sonnendeck. Leider gab es nicht mehr sehr viel Sonne im
Zigerschlitz.
Lake Powell
Wir fahren heute Richtung Bullfrog zurück und werden irgendwo noch einmal übernachten
auf dem See. Als wir unseren Platz gefunden haben, wird bereits ein Seil vorbereitet,
damit wir den Hügel erkunden können. Kurt, Moni und Bruno machen sich auf, eine
Fotosession abzuhalten. Ein richtig schöner Tag zum relaxen und faulenzen. Es entsteht
auch noch ein Gruppenfoto am Seil. Die Zeit verrinnt wie im Fluge und beim Abendessen
kommt Kurt die glorreiche Idee, eine Rösti zu machen. Doch schon bald riecht es sehr
komisch und die Kartoffeln sehen sehr komisch aus. Der Versuch mißlingt kläglich und die
Pfanne wird beerdigt (Sorry Kurt, ein Punkt minus). Michi hat was zu rauchen organisiert:
eine wohlriechende Zigarre (dass hier keiner auf die Idee kommt, das wir Gras rauchen).
Genüsslich paffen wir um die Wette.
Als wir uns zur Ruhe betten, hat Bruno und Michi einen komischen Geruch ausgemacht. Die
Toilettenanlage stinkt zum Himmel. Doch Bruno kann das Problem auf seine Art lösen (das
Ding muss wohl repariert werden).
Bullfrog / Needles

Wir geben heute unser Hausboot ab und fliegen dann nach Needles. Wir geniessen den
Sonnenschein und gönnen uns ein gutes Mittagessen. Anschliessend bringt uns ein Shuttle
zum Flugplatz. Flugplatz wäre übertrieben, es handelt sich um eine kleine Piste im
Niemandsland. Da sind auch schon unsere Piloten. Die Flugzeuge sehen recht proper aus und
bereits werden Witze gemacht. Material verladen und einsteigen. Es geht los. Der Start ist
der geglückt uns wir sind in der Luft. Ein herrlicher Ausblick und ideales Wetter machen
diesen Flug zum Erlebnis. Michi und ich witzeln über das Flugzeug und als das erste
Luftloch kommt, fühlen wir uns richtig gut. So richtig Big Shot mässig.
Auch die Landung ist perfekt und die Erde hat uns wieder. Wir gehen rüber zum
Campground und gönnen uns anschliessend einen Milchshake. Die Zelte stellen wir nicht
auf, da jeder unter freiem Himmel schlafen möchte.
Lockhart Trail / Moab
Dieser Tag war für mich das absolut Grösste. Der Tag begann eigentlich recht
unfreundlich. Kein Frühstück auf dem Campground und als wir die Wasserflaschen füllen
wollten, reichte das Wasser nicht so recht. Moni ging auf Betteltour für Wasser (alle
Beteiligten waren froh, dass am Schluss jeder ca 2 Liter Wasser zur Verfügung hatte,
Danke Moni !). Es lagen ca. 120 Kilometer vor uns. Jeder hatte wohl ein mulmiges Gefühl,
dass das Wasser knapp werden könnte, denn Kurt konnte uns mit dem Van nicht folgen. Beim
ersten Aufstieg wurde unsere Gruppe irgendwie gesprengt und jeder fuhr sein eigenes Tempo.
Michi und Bruno hatten wieder mal einen platten Reifen und zusätzlich noch einen
Kettenriss (Michi, fahr einen anderen Gang !). Dadurch zog sich das ganze immer mehr in
die Länge. Bei einer kleinen Abfahrt hatte auch ich einen Sturz zu beklagen. Aber: ein
Indianer kennt keinen Schmerz. Reto fuhr sein eigenes Tempo und verfranzte sich im
Outback. Er stiess aber später wieder dazu. Jürg hatte wieder mit seiner Gabel zu
kämpfen und verlor zwischendurch die Nerven. Mike hatte die Lage aber im Griff und so
sammelten sich die Truppe wieder. Beim letzten Aufstieg, besser auf der Passhöhe,
erwartete uns Kurt mit einem Jeep. Wir waren sehr froh, das er etwas Früchte und
natürlich Wasser dabei hatte. So konnten wir uns erfrischen und anschliessend die Abfahrt
nach Moab in Angriff nehmen. Bei wunderschönem Wetter fuhren wir im Mekka der Biker ein
und erfrischen uns im Pool.
Moab / Slickrock

An diesem Tag ist Slickrock angesagt. Es ist herrlich auf diesem Untergrund zu fahren.
Der Grip ist einfach sensationell. Man glaubt, man könnte Wände hochfahren. Wir fahren
den Practical Loop ab bei schönstem Sonnenschein. Ich muss einfach im nächsten Jahr
wiederkommen. Moab ist wirklich eine Reise wert und kann diesen Ort jedem Biker nur
empfehlen. Am Abend gehts dann noch zum Delicate Arch, den Sonnenuntergang zu
bestaunen. Kurt weist uns darauf hin, dass wir am Felsen Ruhe und Disziplin wahren sollen.
Es gebe Leute, für die sei es etwas Spirituelles auf diesem Fels. Michi und ich geniessen
das Bier in der Abendsonne und machen ein paar Fotos. Von der Ahndächtigkeit der Leute
spühren wir kaum was, zu viele Touris auf dem Berg. Die ganze Stimmung zum Teufel ?!
Anschliessend gehen wir in die Brauerei zum Essen. Tolle Stimmung in der Braui und wir
geniessen einen Pitcher Dead Horse Beer. Mike meint, wir sollen mal ein Fazit über die
Reise ziehen. Jeder äussert sich und schon ist wieder die schönste Diskussion im Gange.
Moab / Porcupine Rim Trail
Heute solls zum Abschluss auf einen Berg gehen, der einen schönen Downhill zu bieten
hat. Da ich leider sehr verschnupft bin, und fast kein Luft kriege, bleibe ich in Moab.
Wie mir später mitgeteilt wird, habe ich wieder was verpasst. Aber, ich komme ja
nächstes Jahr wieder um dies nachzuholen. Jeder Bikeshop wird heute besucht und bald
verfalle ich dem Kaufrausch. Tolle Angebote und super Kleidung, da kann man einfach nicht
wiederstehen. Am Abend wird noch einmal der Pool unsicher gemacht und das Hot Tub
ausgereizt.
Fahrt nach Salt Lake City
Mike ist schon am frühen Morgen los um eine neue Reisegruppe abzuholen. Wir packen
unsere Räder in den Van und das Gepäck hinterher. Als wir in Salt Lake eintreffen fahren
wir auf den Aussichtshügel und geniessen den Ausblick. Beim Hotel checken wir ein und
machen uns hübsch für den Abend. Da ich noch Jeans besorgen muss, fahren wir in ein
Kaufhaus. Jeder mault zuerst, aber dann setzt auch hier der Kaufrausch ein. Beim
abschliessenden Pasta Essen wird wieder heftig diskutiert.
Abflug zurück in die Heimat
Nun heisst es Abschied nehmen. Monika, Jürg und ich fliegen heute nach Hause und Reto
nach San Diego. Bruno und Michi fahren mit Kurt zurück nach Las Vegas. Schweren Herzens
checken wir ein und sagen Adieu zueinander. Aber ich glaube jeder wird noch lange an diese
Reise denken.
Fazit
Es war eine Super-Reise, die ich jedem Biker nur empfehlen kann. Die Tourleitung hat
gute Arbeit geleistet (ich hoffe, dass ihr meine Sprüche nicht immer erst genommen habt
!). Das Wetter spielte zwar nicht immer mit, aber was solls. Power Bar und isotonische
Getränke kann ich im Moment nicht mehr anschauen (totale A.....Blockade). Ich hoffe, das
die anderen Teilnehmer das auch so erlebt haben. Diese Bericht beruht auf Tatsachen und
ist in keiner Weide beschönigt worden. Hoffentlich kriege ich beim nächsten Trip einen
Rabatt (Mike).
und weiter geht die Reise im Jahr 1999
Reisebericht der Jeep und Biketour in den Rocky Mountains
Flug nach Denver
Endlich ist es wieder soweit. Meine Ferien beginnen wieder einmal auf dem Flughafen
Zürich. Das Gepäck inklusive Bike ist gut versorgt und es sollte keine Probleme geben
mit dem einchecken. Ah, ganz vergessen, die Firma Swissair will natürlich wieder
mal Kohle für den Biketransport. Im letzten Jahr konnte ich es noch umgehen, doch diesmal
nützt auch mein Charme nichts.
Habe wieder mal Fensterplatz und der Flieger ist wie immer voll. Mein erster Stop ist
Atlanta. Nun sind die Einreiseformalitäten fällig. Wie immer bildet sich eine Schlange
vor den Schaltern der Zollbehörde. Eine Stunde stehe ich in der Schlange und habe langsam
das Gefühl, dass ich den Flieger nach Denver nicht erwischen werde. Endlich geht es ein
bisschen zügiger vorwärts und ich schaffe es tatsächlich rechtzeitig. Boarding Karte
geholt und nichts wie rein. Wir können los.
Ankunft in Denver
Gut gelandet, obwohl der Food stark zu wünschen übrig lässt.
Ein komischer Burrito aus der Plastiktüte und eine Cola sind nicht gerade so toll
gesessen. Nun gut, was solls. Es sind schließlich Ferien und es kann nur noch besser
werden. Nach ein paar Umwegen treffe ich Mike. Bin wieder mal der erste Ankömmling. Wie
immer herzlich e Begrüssung und dann gehts ab zum Gepäckband. Hier treffe ich auch
Kurt. Begrüssung und dann warten auf das Gepäck. Leider ist meine Tasche nicht dabei.
Wenigstens das Bike hats geschafft. Kurt checkt das mit der Fluggesellschaft und sagt,
dass die Tasche bis am Abend auch im Hotel sein sollte.
Warten auf die Andern
Wie sich herausstellt, sind sämtliche Maschinen verspätet. Um die Zeit zu verkürzen
gehen wir ein bischen schoppen, bzw. Mike tätigt den ultimativen Brillenkauf ( aber voll
cool ). Der nächst der eintrifft ist Urbi. Der Rest der Truppe kommt erst spät in der
Nacht an. Unter anderem auch meine Tasche.
Am Morgen treffen wir dann die anderen beim zusammenbauen der Bikes.
Andrea und Claudia aus St. Gallen ( die mit dem komischen Dialekt !), Jürg, Joachim,
Mike, Kurt, Karin , Fredi, Martin, Urbi und meine Wenigkeit.
Transfer nach Crested Butte
Nach dem Frühstück heisst es packen und Material auf unsere Jeeps laden bzw. die
Bikes auf den Träger verladen. Es zeigt sich jetzt schon, wer mit den Jeeps fahren wird
und wer mit den Bikes. Martin und Karin sind als zukünftige Jeep Fahrer gesetzt und
geniessen dies auch ( die ersten Schlammlöcher werden voll ausgefahren, aber davon
später mehr).

Crested Butte
Diese Dörflein ist wirklich eine Reise wert. Zu empfehlen ist der komische Pizzaladen
Downtown. Da zeigt sich bereits unser zukünftiges Dessert. Kurt fragt wirklich fast in
jeder Beiz, die irgend etwas mit Italien zu tun hat, nach Tiramisu. Auch davon später
mehr. Die Trails und Downhills sind wirklich toll hier und gut zum einrollen.
Camping
Wer so richtig im Gelände unterwegs ist, muss natürlich auch Bekanntschaft mit einem
Campingplatz machen. Die Zelte sind relativ schnell aufgebaut und unser Oberfeuer-Macher
Jürg ist voll im Element. Scheinbar sind nicht alle so wild drauf, im Freien zu pennen.
Hallo Karin f , ah, sie übernachtet im Jeep. Was soll ich davon bloss halten. Es gibt
doch nichts schöneres als den Sternenhimmel über sich zu haben. Oh, leider habe ich
vergessen zu erwähnen, dass Urbi ein unheimlicher "Furzer" war. Zum Glück
sammelte sich alles im Schlafsack. Für die Zubereitung unserer Campingmahlzeiten danken
wir unseren Köchinnen: Claudia, Karin und Andrea. Unter Einsatz ihres ganzen Könnens
konnten wir eine warme Mahlzeit einnehmen.
Nach einer tollen Nacht sollte ein schöner Morgen folgen. Nun tritt Mike in Aktion. Er
war für die Verpflegung verantwortlich. Alle wollen Kaffee. Gut dass er welchen gekauft
hat. Oh Mist, das ist ja Filterkaffee. Macht nichts, schnitzen wir uns halt einen Filter
aus einer PET Flasche und ein bisschen Haushaltpapier. Zucker brauchts natürliche auch
dazu. Natürlich haben wir Zucker, sorry, leider ist es Puderzucker. Danke Mike für diese
amüsanten Tests, wir werden uns sicher lange daran erinnern.
San Juan Mountains
Im Programm als Top Day angekündigt, und in der Wiesmann Wertung sicher eine acht.
Traumhafte Trains und Abfahrten lösen sich ab. Es fliegt auch schon der erst Dreck um die
Ohren. Ein Sturz meinerseits auf einem Singletrail hinterlässt erste Spuren am
Schienbein. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz, gell Jürg ( zum Glück gibts
die Time Pedale). Reissende Flüsse müssen durchquert werden und siehe da, sogar Karin
schwingt sich auf ein Bike und fährt wacker mit. Doch auch diesesmal hat Mike die Show
auf sicher. Bei einer Sumpflochdurchquerung fährt er voll auf unseren Kameramann kurt los
und landet schliesslich in der Pampe. Toller Einsatz, auch hier wären Wiesmann Punkte
fällig. Leider macht das Wetter nicht immer mit und ein Trail wird so ziemlich zum
Alptraum, da kaum befahrbar und regnen tuts auch noch zwischendurch. Doch wir als Cracks
halten das durch !
Hier ist sie nun, die Stadt mit der YETI Fabrik. Sorry, gehört ja nun alles dem Multi
Schwinn. Hier können wir endlich einmal den Bike-Shops einen Besuch abstatten. Ich
präsentiere hier im Andenken an eine vergangene Zeit ein letztes Bild.
Fortsetzung folgt !! Warte auf das Video von Mike. Hier ein erstes Bild von der
Landschaft, die wir durchquert haben.
Ausblick vom White Rim Trail
Wie ich schon immer gesagt habe, treffen sich die unterschiedlichsten Leute auf einer
Reise. Unser Traumpaar auf dieser Reise, siehe Foto. Ciao Karin, du wirst mir wohl untreu
oder wie sehe ich das ?? Details werden folgen................
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